×

Warnung

JUser: :_load: Fehler beim Laden des Benutzers mit der ID: 512

header Master2

Montag, 23 März 2015 15:06

Rezensionen zu GO! Die Ökodiktatur

geschrieben von
Artikel bewerten
(0 Stimmen)

Ich bin zwar nicht ganz sicher, ob dies die richtige Kategorie ist, aber jetzt stelle ich es mal hier rein. Ich habe zum Geburtstag Dirk C. Flecks Buch "Go! - Die Ökodiktatur" geschenkt bekommen und in den letzten Tagen auch endlich fertig gelesen.

Es handelt sich hierbei um einen Roman, der 1994 mit dem deutschen Science Fiction-Preis ausgezeichnet wurde, der aber so gar nicht typisch für Science Fiction ist.

Der Band wurde Anfang der 90er geschrieben und schreibt in gewisser Weise die damalige Situation aus Sicht eines Umweltschützers fort. Er wurde Mitte der 2000er überarbeitet und aktualisiert.

Die Handlung spielt Mitte des 21. Jahrhunderts, um 2040 bis 2050. Der Klimawandel und der Kampf mit ökologischen Altlasten hat die Welt mittlerweile fest im Griff. Die Polkappen schmelzen, Afrika ist kaum noch bewohnbar, Europa wird von Heerscharen von Klima-Flüchtlingen bestürmt. Im Jahr 2020 hat eine internationale Organisation von Wissenschaftlern mit einem Computer-Anschlag die in den Nordatlantik-Staaten herrschenden Regierungen geputscht und eine Öko-Diktatur etabliert. Wie dies schon suggeriert ist die Demokratie abgeschafft, es herrscht ein Räte-Gremium, der Go!-Rat, dessen oberstes oder eigentlich alleiniges Ziel es ist, das ökologische System vor einem völligen Kollaps zu retten. Hierzu wurden drakonische Regeln etabliert. Beinahe unnötig zu sagen, dass die Wahrung dieses Systems nicht immer unter Wahrung der Menschenrechte geschient.

Der Roman erzählt aus dem Leben verschiedener Protagonisten. Darunter ein Mitglied des Go!-Rats, ein Ingenieur, der mit der Wiederherstellung zerstörter Landschaften beauftragt ist, man lernt das Strafvollzugssystem kennen mit Strafkolonien, in denen sich Leute wieder finden, die beispielsweise rechtswidrig Hühner geschlachtet haben, oder auch Meditationskommunen, die eingerichtet wurden, um unter der Instruktion indianischer Lehrer eine neue Generation heranzuziehen, die im Einvernehmen mit der Natur zu leben lernt.

Ich fand den Roman recht beeindruckend. Er ist vielleicht rein handwerklich verbesserungsfähig, so bleiben die Charaktere etwas blass. Aber die Szenarien sind so unrealistisch (leider) nicht. Er zeichnet das Bild einer Regierung, an der es alles mögliche zu kritisieren gibt, die sämtliche für uns selbstverständlichen Befugnisgrenzen überschreitet - und die dennoch kaum eine andere Wahl hat, als so zu agieren, wie sie agiert.

Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

Gelesen 5994 mal

Mehr in dieser Kategorie: Alles auf rot »

Zwei Hambürger