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Bücher

Bücher (13)

Der neue Roman "Feuer am Fuss" erschien Anfang Oktober 2015 Gebrauchsanweisung Sie müssen dieses Vorwort nicht lesen. Natürlich werden Sie es trotzdem tun, man lässt in einem Buch nichts ungelesen zurück. Die überblätterten Seiten machen sich während der Lektüre nämlich…
Wie stark engagieren sich die Medien für einen Wertewandel in der Gesellschaft? Nutzen sie in heutigen Krisenzeiten ihren Einfluss als vierte Macht, um ihre Rezipienten aufzuklären? Verfügen die medialen Verantwortungsträger überhaupt über das notwendige Bewusstsein, auf einen solchen Wertewandel hinzuarbeiten?…
Deutschland im Jahr 2022. Das Land steht kurz vor einem Bürgerkrieg, der Rest der Welt droht in einem Chaos aus natur- und menschengemachten Katastrophen zu versinken, während auf Tahiti ein neues Paradies heranwächst. Aber wird es der junge Präsident schaffen,…
Mit seinem zweiten Equilibrismus-Roman knüpft Dirk Fleck an den großen Erfolg von “Das Tahiti-Projekt” an. Auf einer eigenen » Internetseite berichtet er über die Reaktionen auf sein neues Buch und zeigt, wie sich die hochgerechnete Zukunft des Jahres 2018 schon…
“Wir schreiben das Jahr 2040. Die Umweltbedingungen auf der Erde haben sich dramatisch verschlechtert. In den ehemaligen westlichen Industrieländern regieren radikale Öko-Räte. Es besteht Reise- und Bauverbot. Privatmedien gibt es nicht mehr, als Informationsquelle dient das Staatsarchiv. Vegetarische Grundnahrungsmittel, Einheitskleidung und…
Es ist nicht anzunehmen, dass die Welt nach diesem Buch weiser geworden ist, dass auf einmal Entscheidungen gefällt werden, die zu einem Wandel – welcher Art auch immer – führen könnten. Das ist auch nicht der Grund, warum dieses Buch…
Ihr wisst nicht, wer Robert Palmer ist? Palmer ist der Welt bekanntester Öko-Terrorist! 1992 entführte er einen Supertanker vor das UNO-Gebäude in New York und drohte mit der Sprengung von dreihunderttausend Tonnen hochexplosiven Öls, falls die amerikanischen Fernsehanstalten sich nicht…
ALLES AUF ROT ist eine Privatedition von nur 50 Exemplaren, die ausschließlich für Freunde oder Menschen meines Vertrauens gedacht waren. Frei nach dem Motto von Jean Paul: “Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde!”   LESEPROBE: Erstaunlich, wie routiniert ich…
Montag, 23 März 2015 15:06

Rezensionen zu GO! Die Ökodiktatur

geschrieben von

Ich bin zwar nicht ganz sicher, ob dies die richtige Kategorie ist, aber jetzt stelle ich es mal hier rein. Ich habe zum Geburtstag Dirk C. Flecks Buch "Go! - Die Ökodiktatur" geschenkt bekommen und in den letzten Tagen auch endlich fertig gelesen.

Es handelt sich hierbei um einen Roman, der 1994 mit dem deutschen Science Fiction-Preis ausgezeichnet wurde, der aber so gar nicht typisch für Science Fiction ist.

Der Band wurde Anfang der 90er geschrieben und schreibt in gewisser Weise die damalige Situation aus Sicht eines Umweltschützers fort. Er wurde Mitte der 2000er überarbeitet und aktualisiert.

Die Handlung spielt Mitte des 21. Jahrhunderts, um 2040 bis 2050. Der Klimawandel und der Kampf mit ökologischen Altlasten hat die Welt mittlerweile fest im Griff. Die Polkappen schmelzen, Afrika ist kaum noch bewohnbar, Europa wird von Heerscharen von Klima-Flüchtlingen bestürmt. Im Jahr 2020 hat eine internationale Organisation von Wissenschaftlern mit einem Computer-Anschlag die in den Nordatlantik-Staaten herrschenden Regierungen geputscht und eine Öko-Diktatur etabliert. Wie dies schon suggeriert ist die Demokratie abgeschafft, es herrscht ein Räte-Gremium, der Go!-Rat, dessen oberstes oder eigentlich alleiniges Ziel es ist, das ökologische System vor einem völligen Kollaps zu retten. Hierzu wurden drakonische Regeln etabliert. Beinahe unnötig zu sagen, dass die Wahrung dieses Systems nicht immer unter Wahrung der Menschenrechte geschient.

Der Roman erzählt aus dem Leben verschiedener Protagonisten. Darunter ein Mitglied des Go!-Rats, ein Ingenieur, der mit der Wiederherstellung zerstörter Landschaften beauftragt ist, man lernt das Strafvollzugssystem kennen mit Strafkolonien, in denen sich Leute wieder finden, die beispielsweise rechtswidrig Hühner geschlachtet haben, oder auch Meditationskommunen, die eingerichtet wurden, um unter der Instruktion indianischer Lehrer eine neue Generation heranzuziehen, die im Einvernehmen mit der Natur zu leben lernt.

Ich fand den Roman recht beeindruckend. Er ist vielleicht rein handwerklich verbesserungsfähig, so bleiben die Charaktere etwas blass. Aber die Szenarien sind so unrealistisch (leider) nicht. Er zeichnet das Bild einer Regierung, an der es alles mögliche zu kritisieren gibt, die sämtliche für uns selbstverständlichen Befugnisgrenzen überschreitet - und die dennoch kaum eine andere Wahl hat, als so zu agieren, wie sie agiert.

Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

Sonntag, 30 Juli 2017 12:41

Alles auf rot

geschrieben von

ALLES AUF ROT ist eine Privatedition von nur 50 Exemplaren, die ausschließlich für Freunde oder Menschen meines Vertrauens gedacht waren.

Frei nach dem Motto von Jean Paul: “Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde!”

LESEPROBE:

Erstaunlich, wie routiniert ich trotz der Wunde, die Divushka gerissen hatte, meinen journalistischen Verpflichtungen nachkam. Die Porträtserie war zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Zeitung geworden, Schludrigkeiten konnte ich mir nicht erlauben. Welch ein Segen, dass mir nach ihrem Weggang Persönlichkeiten wie Jürgen Flimm, Daniel Barenboim und György Konrad zur Verfügung standen. Die Termine waren Wochen vorher verabredet worden, aber es schien, als sei dieses Dreigestirn extra für meinen schweren Liebesunfall rekrutiert worden. Andere Kandidaten aus Deutschlands trivialer  Prominentenriege hätte ich nicht ertragen. Ich war zu der Überzeugung gelangt, dass wir besser den Mund hielten – alle miteinander. Was immer die Selbstdarsteller aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Medien und Showbusiness glaubten von sich geben zu müssen, seit Divushkas reduzierter Poesie war jedes Wort, das nicht im Dienste der Liebe stand, ein Wort zu viel in meinen Ohren. Vielleicht sollte man jedem, der nach Macht und Öffentlichkeit strebt, ein Jahr des Schweigens auferlegen. In einer solchen Gesellschaft würde Verantwortung neu definiert werden.

Flimm hatte mich in seine Wohnung geladen. Er stand kurz davor, die Intendanz des Thalia-Theaters abzugeben und machte aus seiner Müdigkeit keinen Hehl. Ich ließ ihn lethargisch plaudern. Über die Vergesslichkeit unseres politischen Gemeinwesens zum Beispiel und darüber, dass er gerne Pfarrer geworden wäre. Die Tatsache, dass Pfarrer seit Jahrhun- derten nur eine Botschaft predigten, die Botschaft der Liebe, machte für ihn das Wesen der Kommunikation aus. An dem Schriftsteller György Konrad, damals Präsident der Akademie der Künste, gefiel mir, dass er an der Tür seines eigenen Büros anklopfte, wenn er wieder einmal im Hause unterwegs gewesen war, um Unterlagen für meine Arbeit zu besorgen. Der Opernintendant, Pianist und Dirigent Daniel Barenboim erklärte mir, dass Musik die meiste Zeit unerhört bleibt. »Der Klang wohnt nicht in dieser Welt!« Musiker verpassten ihm zwar gelegentlich ein akustisches Gewand, danach aber würde er wieder in die Stille eingehen. Mit dem Schmerz, da waren wir uns einig, verhält es sich ähnlich. Wenn wir nicht schreien, heißt das ja nicht, dass er nicht existiert.

Die Wochen nach Divushkas Auszug verbrachte ich wie in Trance. Ich wanderte unsere Wege ab, um Erinnerungen zu neutralisieren, die wie Tellerminen in der Stadt auslagen. Hier hatte ich erfahren, was Baum auf Russisch heißt, dort steckte sie mit dem Absatz im Siel, über dieses Brückengeländer war sie balanciert, ohne meine ausgestreckte Hand in Anspruch zu nehmen.

Mit Divushka war mir das Samtkissen aus der Auslage meines Lebens gestohlen worden, auf dem die Schmuckstücke der Erinnerung erst ihren wahren Glanz entfalten. Anmut und Herzensbildung dieses Mädchens haben mich beschämt. Vor allem hat sie mich gelehrt, um wie viel reicher ein Mann beschenkt wird, wenn er das Verlangen der Frau höher schätzt, als sein eigenes. In sechs Wochen haben wir viermal miteinander geschlafen, aber jede dieser Nächte war um so vieles kostbarer, als tausend geschnorrte Sexhäppchen, an denen der Zweifel nagt.

Weil ich nicht wagte, sie richtig zu küssen, berührte ich ihre heißen Lippen mit äußerster Ehrfurcht – ein winziges Nippen, nichts Geiles; sie aber presste mit einem ungeduldigen Ruck ihren Mund so fest gegen den meinen, dass ich ihre starken Schneidezähne fühlte und an dem Pfefferminzgeschmack ihres Speichels teilhatte. - Niemand von uns Infizierten hat sich eleganter und sinnlicher zu der Verzauberung bekannt, als Grandseigneur Vladimir Nabokov.

Zwei Hambürger