Mainstream-Journalismus
Das Angebot an den zugänglichen Medien ist immens, der finanzielle Druck oder die Quotenabhängigkeit ist nicht weniger groß und somit geht der Journalismus zwangsläufig in eine Richtung, die in den Gesprächen mehrfach kritisiert wird: Medien und Journalisten werden immer angepasster. Es wird von einem Mainstream- und »Soft-Journalismus« gesprochen, bei dem jegliche kritische Hinterfragung fehlt. Woher soll also das Umdenken einer gesamten Bevölkerung kommen? Journalisten sind schließlich auch nur Journalisten.
Abwechslungsreich schildert Dirk C. Fleck seine Begegnungen. Mit Hintergrundinformationen zu jedem Gesprächspartner gelingt es ihm, die einzelnen Journalisten näher zu bringen und zeigt faszinierende Charaktere, die die jeweiligen Zukunftsvisionen mal mehr, mal weniger optimistisch darlegen.
Ist man nach dem Lesen schlauer? Nein. Wurde ein Lösungsweg zur Krisenbewältigung gefunden? Nein. Aber einige Meinungen, Standpunkte und Ideen bereichern, man fängt selbst an, die Bedeutung der Medien und die eigene Denkweise zu hinterfragen. Und man begreift, auch ohne neue Erkenntnis, dass die Bedeutung der Medien vielschichtig und nicht leicht definierbar ist. Unsere Medien haben eine große und nicht zu unterschätzende Macht, doch Umweltkatastrophen können auch sie nicht verhindern. Am Ende ist es wie Anne Gesthuysen (WDR) formuliert: »Der Zug fährt mit oder ohne Medien.«